Lester Flatt

Lester Flatt in Memoriam

Lester Flatt



Am 11. Mai 2009 jährte sich der Todestag von Lester Flatt zum 30. Mal. Zusammen mit seinem Partner Earl Scruggs schrieb Flatt Bluegrass-Geschichte. Sie waren Legenden zu Lebzeiten – und während Scruggs und sein Banjo noch immer die Flagge des Bluegrass hochhalten, starb Gitarrist und Sänger Lester Flatt 1979, zehn Jahre nach dem sich die Band aufgelöst hatte. Es war das kongeniale Zusammenspiel von Flatt und Scruggs plus der unnachahmliche Gesang Flatts, der sie an die Spitze der Bluegrass-Interpreten brachte und letztlich unvergesslich machte.

Die Lebensgeschichte von Lester Flatt liest sich wie das Drehbuch zu einem Hollywooddramolett. Geboren in Overton, ein echter Hillbilly, lernte er bei Vater Isaac Columbus und Mutter Nannie Mae Gitarre und Banjo. Es singt im Kirchchor und wird schnell in der Nachbarschaft als guter Sänger und Musiker bekannt. In einer Seidenfabrik findet er einen Job als Arbeiter, hört Bill Monroe im Radio und zupft weiterhin auf seinem Instrument herum. Die Fabrik wird geschlossen und – mittlerweile verheiratet – ziehen Lester und Ehefrau Gladys nach McMinnville, dann geht es weiter nach Virginia und hier stehen die Zwei dann am Feierabend gemeinsam als Duo auf der Bühne. 1943 erfolgt der erste kleine Durchbruch. Charlie Monroe, Bruder des Bluegrass-Vaters Bill, engagiert die beiden. Nun singt Lester Tenor bei den zwei Begründern des Bluegrass und er spielt Mandoline - und hier lernt er auch Earl Scruggs kennen.

1948 verlassen beide Bill Monroe und gründen ihr Duo mit Begleitband: Lester Flatt & Earl Scruggs und die Foggy Mountain Boys. Schnell wurden sie berühmter als ihr großer Lehrer und 1954 bekamen sie dann eine eigne Fernsehshow. „Die ersten Country-Musiker mit einer zu einem Syndikat zusammengeschlossen Fernsehshow“, wie sich Earl Scruggs erinnerte. Ein Jahr später bekamen sie den Ritterschlag durch die Grand Ole Opry und waren fortan fester Bestandteil der Shows.

Weltberühmt wurden das Duo durch seinen "Foggy Mountain Breakdown" der im Film "Bonnie und Clyde" zu hören war. Doch die künstlerischen Differenzen zwischen den beiden wurden immer größer, sodass man sich 1969 trennte. Bei machten nun solistisch weiter.

Lester Flatt gründete Nashville Grass. 1972 stieß Marty Stuart zur Band. Für ihn, wie er in einem Interview erzählte eine Sternstunde seines Lebens. "Ich hatte Glück, meine ersten Schritte bei so einem Meister machen zu dürfen. Ich habe alles von ihm gelernt und noch heute, wenn ich auf der Bühne stehe, versuche ich mich zu erinnern, wie es Lester gemacht hätte."

1979 wurde Lester Flatt ins Krankenhaus eingeliefert, und Curly Seckler übernahm für die Zeit der Rekonvaleszenz die Band. Bandmanager Lance LeRoy erinnerte sich: "In den letzten Jahren hatte Lester das Interesse am Sound der Band verloren, es war ihm egal. Aber sein Geist hat nie geschwankt. Ich hatte ihn am Sonntag vor seinem Tod noch einmal im Krankenhaus besucht, um mit ihm über einen Festival-Auftritt zu reden. Da drehte seinen Kopf zur Seite, eine Träne rollte über sein Gesicht und sagte zu mir: Ich glaube ich werde nie wieder spielen. Auch Earl besuchte Lester noch einmal kurz vor dessen Tod."

Am 11. Mai 1979 starb Lester Flatt in Nashville.

 

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